Glossar
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AdultismusDer Begriff Adultismus (engl. adult = Erwachsene*r) zielt auf die Ungleichbehandlung von Jüngeren durch Ältere, insbesondere in Bezug auf den herabstufenden Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Auf Basis eines vermeintlichen oder tatsächlichen Wissens- und Erfahrungsvorsprungs verhalten sich Erwachsene adultistisch, indem sie bestimmte Handlungen vorschreiben und z.B. bestimmen, wann geschlafen, gegessen oder geschwiegen wird. Gemeint sind nicht Verhaltensweisen, die das Kind oder den Jugendlichen zu dessen eigenem Schutz begrenzen, sondern solche, die Machtungleichgewichte ausnutzen, um eigene Ziele und Überzeugungen gegen die Bedürfnisse der unterlegenen Partei durchzusetzen. Weiterführend: | ||
AgeismAgeism oder Altersdiskriminierung ist die Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihres Alters. Zumeist bezieht sich der Begriff auf solche Fälle, in denen Personen (unbegründet) als zu alt für einen Beruf, eine Handlung oder eine Entscheidung bezeichnet werden. Er kann aber auch auf Situationen zielen, in denen jungen Menschen unterstellt wird, sie seien zu kompetenter Meinungsäußerung oder Entscheidungsfindung nicht fähig. Ein aktuelles Beispiel ist Christian Lindners Forderung angesichts der Fridays for Future - Proteste, die demonstrierenden Schüler*innen sollten die Klimakatastrophe (älteren) „Profis“ überlassen. | ||
AmbiguitätstoleranzAmbiguitätstoleranz (lat. ambiguitas = Mehrdeutigkeit; tolerare = ertragen) ist die Fähigkeit, mit Unsicherheit und Widersprüchlichkeit produktiv umzugehen. Ambiguitätstolerante Menschen reagieren demnach auf mehrdeutige Aussagen, Verhaltensweisen und Situationen nicht unmittelbar mit Aggression oder Ablehnung, sondern bleiben im Gespräch und somit handlungs- und kompromissfähig. Ambiguitätstoleranz ist Voraussetzung von gelingendem, interkulturellem Austausch, da hier unterschiedliche Auffassungen zu Tage treten und es nicht selten zu Missverständnissen kommt. Mehr dazu:https://lexikon.stangl.eu/12220/ambiguitaetstoleranz/ Weiterführend – interkulturell, transkulturell oder doch multikulturell? | |
AndrozentrismusAndrozentrismus (gr. andrós = Mann) ist eine weitverbreitete Form der Wahrnehmung, in der Männlichkeit und Männer in das Zentrum der Betrachtung gerückt und als allgemeingültige Norm begriffen werden. Nicht-Männliches erscheint in der Folge als fremdartig oder unnormal. Im Englischen bildet sich Androzentrismus z.B. in der Gleichsetzung von Mensch (man) und Mann (ebenfalls: man) ab. Androzentrismus ist meist unbewusst und hat weitreichende Konsequenzen – etwa, wenn in Folge der Ausrichtung auf männliche Körper Herzanfälle bei Frauen nicht erkannt werden. | ||
Anti-BiasDerAnti-Bias-Ansatz (engl. bias = Voreingenommenheit, verzerrte Wahrnehmung),auch: vorurteilsreflektierte Pädagogik, ist Teil moderner Bildungsformate undhilft, Vorurteile aufzudeckenund kritisch zu reflektieren. Neben individuellen Vorbehalten – etwa gegenübergesellschaftlichen Minderheiten, körperlichen Beeinträchtigungen oderpsychischen Erkrankungen – werden mit vorurteilsreflektierter Pädagogik auchgesellschaftlich weit verbreitete Stereotype und Fehlwahrnehmungen ins Visiergenommen. | ||

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