Glossar
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DekonstruktionVereinfachend ist Dekonstruktion eine Methode aus derLiteraturwissenschaft, die die Existenz letztgültiger Bedeutungen verneint.Sinn ist demnach nichts Stabiles, das man durch genaue Beobachtung im Text undin der Welt auffinden kann, sondern etwas Veränderliches, das von Menschen immererst hergestellt wird. Als Verfahren und Blick auf die Welt hat dieDekonstruktion u.a. die Geschlechterforschung stark beeinflusst. So dekonstruierenForscher*innen wie Judith Butler geschlechtsspezifisches Verhalten: Sie begreifendieses nicht als biologisch begründet, sondern als letztlich willkürliches Ergebnissozialer Einübung (vgl. Gender). | ||
DiskriminierungZu diskriminieren (lat. discriminare = unterscheiden) bedeutet zunächst nur, zwischen bestimmten Gegenständen, Sachverhalten, Personen und Personengruppen zu unterscheiden. I.d.R. ist mit Diskriminierung jedoch ein Verhalten gemeint, das bestimmte Gruppen oder Individuen benachteiligt. So wird eine Person z.B. diskriminiert, wenn sie aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, sexueller Ausrichtung oder körperlicher und psychischer Eigenschaften nicht für eine Tätigkeit in Betracht gezogen wird. | ||
DiskriminierungskritikDiskriminierungskritik, auch: diskriminierungskritische Praxis, ist eine Herangehensweise, die das unsachgemäße Unterscheiden von Individuen und Personengruppen kritisch hinterfragt und sich für Gleichbehandlung und den gezielten Abbau von Vorurteilen (vgl. Vorurteil) stark macht. Diskriminierungskritische Ansätze kommen u.a. in Bildungseinrichtungen zum Einsatz und haben zum Ziel, ein demokratisches Vorgehen sicherzustellen und Teilhabe zu ermöglichen. | ||
DiversitätDer Begriff Diversität ist positiv konnotiert (vgl. Diskriminierung), beschreibtindividuelle und gruppenbezogene Unterschiede und bejaht somit die Vielfaltmenschlicher Daseinsformen und Lebensentwürfe. Der Begriff trägt u.a. demgesellschaftlich breiten Spektrum an kulturellen Praktiken und WeltanschauungenRechnung und begreift diese als Potenziale. In Hinblick auf dieGeschlechtsidentität nennt man solche Menschen divers, die sich jenseits derKategorien männlich oder weiblich einordnen. | ||
Diversitätsreflektierte HaltungEine Haltung, die gruppenbezogener und individueller Vielfalt Rechnung trägt, zieht unterschiedliche Sichtweisen in Hinblick auf einen bestimmten Sachverhalt in Betracht und erweitert dadurch den politischen und sozialen Handlungsspielraum. Über den bewussten Perspektivwechsel und das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung kann so z.B. Diskriminierung identifiziert und überwunden werden. Ziel eines solchen Ansatzes ist es, Teilhabe zu ermöglichen und für Chancengleichheit einzutreten.https://www.herder.de/kiga-heute/fachbegriffe/diversitaetsbewusst/ Weiterführend: | ||
Diversity ManagementDiversity Management (engl. diverse = vielfältig) ist eineHerangehensweise in der Personalführung. Im Gegensatz zu vielen anderenAnsätzen in der Betriebswirtschaftslehre wird Vielfalt (vgl. Diversität) von Arbeitnehmenden hierweder als Hindernis begriffen, noch als ein Faktor, der bei der Arbeit keineRolle spielt. Vielmehr werden individuelle Besonderheiten bewusst bejaht undals ein Faktor begriffen, der zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt. | |
Dramatisierung von GeschlechtDieBegrifflichkeiten Dramatisierung und Entdramatisierung von Geschlecht gehen aufdie Erziehungswissenschaftlerin Hannelore Faulstich-Wieland zurück undbeschreiben ein pädagogisches Dilemma. So besteht die Gefahr, dass geschlechtsspezifischeUnterschiede erst durch das Reden über sie relevant erscheinen (Dramatisierung– Geschlecht erscheint als fundamentale Kategorie von Identität). I.d.R. sollaber in solchen Gesprächen das Gegenteil erreicht, sollen Geschlechternormenkritisch reflektiert und bestehende Vorurteile abgebaut werden, um so die individuellenHandlungsspielräume von Kindern und Jugendlichen zu erweitern(Entdramatisierung – Geschlecht erscheint als eine Kategorie unter vielen). | ||

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